Hertie-Haus: Zwischen Vision und Handlungsmöglichkeiten liegt die Realität

Von Thomas Bloch
M. Steinke,N. Leschowski, E. Ivanova, M. Konopczynski

Die Jungen Liberale sind grundsätzlich von der Vision der Piratenpartei, Herne für Studenten attraktiv zu machen, angetan. Die Piraten greifen nämlich eine Kernforderung der Jungen Liberalen auf, Herne für Studenten interessanter zu machen.Schon seit langer Zeit überlegen sich die JuLis in Herne nämlich, wie man die Stadt den Studenten in den naheliegenden Universitätsstädten schmackhaft machen kann. Ob der Umbau vom Hertie-Haus zum „Wohncontainer“ sich für diesen Zweck als geeignetes Instrument erweisen kann, bezweifeln aber die JuLis vor Ort stark.Dafür sehen wir einige Gründe: „Das leerstehende Hertie-Haus beschäftigt seit langer Zeit die Politik. Dass man bis jetzt keine Schritte zur Zweckrationalisierung vorgenommen hat, liegt daran, dass man keinen Käufer für das leerstehende Gebäude finden kann.

Wir bezweifeln auch nicht, dass die Parteien, die im Rat vertreten sind und aktiv mitarbeiten, schon seit längerer Zeit nach kreative Lösungen suchen. Nur zwischen Vision und Handlungsmöglichkeiten liegt die Realität, die der Visionen klare Grenzen setzt“, so Manuel Konopczynski, Vorsitzender der Herner Julis.

Wir Junge Liberale sind der Meinung, dass es in Herne bereits die Grundvoraussetzungen für attraktives, studentisches Wohnen vorhanden sind; gute verkehrstechnische Erreichbarkeit der Universitäten (Bochum, Essen, Dortmund), preisgünstige Wohnungen und Nahversorgung.
Die Campus-Linie U35 erweitert die Optionen zur Freizeitmöglichkeiten wie Shoppen und Ausgehen über die Stadtgrenzen hinaus, denn vor Ort ist das Angebot ehr übersichtlich.
In Herne gibt es eine Vielzahl von leerstehende Immobilien, die für Studenten aus der Umgebung durchaus attraktiv gestaltet werden können. Dass Studenten nach Herne trotz vorhandenen und preisgünstigen Wohnmöglichkeiten nicht umziehen wollen, muss andere Beweggründe haben. Handlungsbedarf sehen wir an erster Stelle bei der zielgruppengerechte Ansprache.

Auch in der Werbebranche gilt die Regel: Wenn der Käufer vom Produkt nichts weiß, dann existiert das Produkt gar nicht. Als erstes sollte man Kooperationspartner in den Universitätsstädte aufsuchen, die gezielt Studenten auf Herne als Wohnort aufmerksam machen.

Wenn keine Studenten nach Herne ziehen wollen, nützt auch ein frisch renoviertes und trotzdem leer stehendes Hertie-Haus nicht viel. Gegen den Umbau des Hertie-Haus zum „Wohncontainer“ spricht auch die Archetektur des Gebäudes: Es gibt keine Fenster und wenige sanitäre Anschlüsse, die einen eventuellen Umbau zu einem kostspieligen Vorhaben machen würden. Als Investition ohne Käufer kann das für eine Stadt mit fehlenden Finanzmitteln nur ein Fehlschlag werden. Letztlich muss das „Wir-wohnen-im-Hertie-Container-Konzept“ auch irgendwie wirtschaftlich tragbar sein und einen Investor finden.